Bitte um Vorsicht beim Völkerkauf

Wie schön wäre ein Imkern ohne die Varroa-Milbe. Die Milbe wurde vor allem durch den Versand von Bienenvölkern und Königinnen weltweit verschleppt. In Europa wurde sie 1967 zuerst in Bulgarien gesichtet und in Deutschland zum ersten Mal 1977 nachgewiesen. Trotz intensiver Bemühungen werden wir die Varroa-Milbe nicht mehr los.

Wir haben derzeit nur drei meldepflichtige Bienenkrankheiten, von den zwei noch nicht bei uns vorkommen – und das soll bitte so bleiben. Die amerikanische Faulbrut, der kleine Beutenkäfer und die Tropilaelaps-Milbe sind anzeigepflichtig.

Sollte sich Tropilaelaps in Europa etablieren, wäre eine Ausrottung nicht mehr möglich, warnt die Europäische Union (https://www.fli.de/fileadmin/FLI/Publikationen/Flyer/Flyer_Tropilaelaps.pdf). Darum verbietet das EU-Recht den Import von Paketbienen oder Völkern aus Drittstaaten. Auch der Import von Bienenköniginnen ist nur aus wenigen Nicht-EU-Staaten erlaubt.

Leider gibt es immer schwarze Schafe, die sich nicht um von ihnen angerichteten Schaden scheren, wenn sich nur Geld verdienen lässt. Darum bitten auch die Deutschen Bieneninstitute in ihrem aktuellen Infobrief (bienenkunde.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/5B300A625864EBCEC1257FD5002FCF0D/$FILE/Infobrief_2019_03.pdf) um Vorsicht beim Völkerkauf. Bienenvölker, die im Internet oder auch über Anzeigen in Bienenjournalen zum Kauf angeboten werden, stammen nicht immer aus zuverlässigen Quellen. Zur Vermeidung der Einschleppung neuer Krankheitserreger sollten nur Völker aus einheimischen Quellen gekauft werden – lassen Sie sich das schriftlich bestätigen. Verlangen Sie ein gültiges und eindeutiges Gesundheitszeugnis.

Die Importbestimmungen der EU sind die wichtigste Schutzmaßnahme gegen die Einschleppung von Tropilaelaps-Milben. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie von jedem Imker befolgt werden. Tropilaelaps ist bisher nicht in Europa präsent. Das Einschleppungsrisiko wird von der EU als hoch eingestuft. Bitte nicht!